Ursula Ströbele - Twist
Nicola Stäglich ist Malerin. Doch seit ein paar Jahren bewegt sie sich zunehmend an der Schnittstelle zur Plastik, lotet die Grenzen von Malerei aus, interessiert sich vermehrt für spannungsvolle Wege in den Raum hinein und für die körperliche Allansichtigkeit des Objekts. Einige ihrer Werke durchbrechen die übliche Flächigkeit des Bildgrunds, breiten sich mit plastischer Präsenz im White Cube aus, stülpen sich spiralartig von der Wand ab (cups-Serie) oder okkupieren als schlängelndes Band aus einer Hartschaumplatte geschnitten, ihre Umgebung. Der Schnitt fungiert dabei als wesentliche Voraussetzung für das Aufsprengen der Fläche und die Abkehr von der Zweidimensionalität, das Vordringen in den Raum – cutting the space.
Scheinbar schwerelos hängen die Schlaufen ihrer Twist-Serie raumumfassend und bewegungsumschreibend von der Decke und ermöglichen Durchblicke von allen Seiten. Ihren spitzzulaufenden Anfang nimmt Twist (Blue Line) leicht unterhalb der mittleren Höhe, dreht sich s-förmig nach oben und fällt anschließend in einem schwunghaften Schnörkel nach unten, bevor sie erneut in einer Spirale nahe des Ausgangspunkts aufsteigt, wo sie schließlich zur Ruhe kommt. Das Auge folgt dieser tänzerischen Bewegungsrichtung und versucht den offenen Kreis zu schließen.
Ursula Ströbele - Twist
Katalog: Crossover. Stadtmuseum Oldenburg 2014
(PDF-Dokument, ca. 71,9 KByte)